IZV
Interjungzünftige Vereinigung
der Stadt Zürich
Idee und Sinn der Interjungzünftigen Vereinigung IZV
Die interjungzünftige Vereinigung setzt sich zusammen aus den Jungzünfterdelegierten der Gesellschaft zu Constaffel und allen Zünften. Die Vereinigung wird geleitet von 2 Obmännern, die von der IZV-Versammlung gewählt werden.
Nachwuchsförderung ist normalerweise Chefsache. Innerhalb Zürichs Zünfte hat sich aber eine Ausnahme aufgedrängt und etabliert: Die IZV.
Das Prinzip heisst: Junge für Junge.
Das Ziel ist: Jugendliche für die Jahrhundert alten, zünftigen Gepflogenheiten zu gewinnen.
Das Mittel ist: Das zünftige Leben zusammen mit Gleichaltrigen erleben; Brauchtumspflege ist nicht erlernbar, wird aber im Erleben nachvollziehbar und möglicherweise als erstrebenswert empfunden.
Der zünftige Virus - Erleben statt Erlernen
Als Zünfterssohn sieht man sich wohlwollenden Strukturen gegenüber, die einen in die zünftige Sache hineingleiten lassen und einen den Weg zum Zünfter ebnen. Dies funktioniert oft beinahe automatisch; Begeisterung ist nicht unbedingt eine Voraussetzung. Begeisterung würde Anteilnahme voraus setzen. Dafür müsste Zeit aufgewendet werden, dies in einem Alter, wo man hauptsächlich Unterhaltung und Attraktion mit Gleichaltrigen sucht. Bspw. Sport. Wer hat schon Zeit, sich für einen Verein zu interessieren, wo die meisten das Alter des eigenen Vaters haben oder älter sind (und der eigene Vater meist selbst auch noch Mitglied ist)?
Fast jede Zunft hat eine Jungzünftergruppe (auch: Gesellengruppe). Einzelne solcher Gruppen sind sehr gross. Sie vermögen jugendliche Mitglieder mit dem «zünftigen Virus» anzustecken und schaffen so die Grundlage für ein aktives Jungzünfterleben. Diese Gruppen sind den Zünften ein Hort von motivierten und engagierten neuen Zünftern, ist doch der Zusammenhalt und die Freundschaft seit Jungzünfterjahren erprobt. Wie sieht es allerdings mit diesen Gruppen über einen Zeitraum von zehn Jahren aus? Keine Zunft hat genügend Nachwuchs um eine Gruppe von grossem Format über Jahrzehnte hinweg zu haben. Der Hausse folgt die Baisse; schnell reduziert sich die einstmals verschworene Gemeinschaft auf einen einzigen, übrig gebliebenen Schankburschen. Wer platziert jetzt bei diesem Einzelkämpfer den zünftigen Gedanken, wer lässt ihn «Erleben», wer weckt seine Begeisterung? Genügt es wirklich, dass dieser Jungzünfter als Schankbursche in den Zunftsaal zugelassen wird und dort des Vaters Freunde bewirtet? (vgl. oben: wohlwollende Strukturen?)
Eine Möglichkeit: IZV - Interjungzünftige Vereinigung
Die Interjungzünftige Vereinigung (IZV) leistet einen Beitrag, solch einzelne Jungzünfter mit anderen Gesellengruppen in Kontakt zu bringen. An gemeinsamen Anlässen wird zünftiges Leben gepflegt und die Banden zwischen den Zünften eng geknüpft. Zünftersöhne und -töchter, die ihre Email-Adresse hinterlegen, werden persönlich über die Aktivitäten der Vereinigung informiert. An alle anderen gelangen die Neuigkeiten via deren Jungzünfterdelegierten. Das vielseitige Jahresprogramm gipfelt im grossen Fest nach der Jungzünfter-Delegiertenversammlung, zu dem alle Jungzünfter und engagierte ehemalige Obmänner eingeladen sind. Als Zeichen der Verbundenheit mit den Zünften begrüssen die Jungzünfter dort den ZZZ-Präsidenten und besuchen am Sechseläuten und an Martini mit Soubannerzügen Zünfte und Zunftmeister, die sich innerhalb der «zünftigen Jugendarbeit» speziell hervorgetan haben. Unter dem Jahr trifft man sich am ersten Mittwoch im Monat zum Interjungzünftigen Stamm.
Jungzünfter werden gute Zünfter und sind Sympathieträger
Jungzünfter, die sich in der eigenen Gruppe oder in der Vereinigung mit Freude engagiert haben, sind als Zünfter bereit Sprecheraufgaben zu lösen oder Ämter in der Zunft auszufüllen, hatten sie doch bereits vorgängig die Möglichkeit ähnliche Situationen zu meistern. Zudem verfügen Sie über die nötigen Kontakte zu anderen Zünften und sind mit deren Gepflogenheiten vertraut. Sie sind jene Exponenten, die den «Virus» an nachfolgende Jungzünfter weitergeben. Sie «lassen erleben», nicht väterlich oder schulmeisterlich, sondern kollegial, freundschaftlich.
Gegenüber der Öffentlichkeit können Jungzünfter als Sympathieträger fungieren. In einer Zeit, in der die zünftigen Gebräuche nicht unumstritten sind, vermögen speziell junge, engagierte Gesellen eine Bresche in die fest zementierten Vorurteile der Öffentlichkeit schlagen.
Die IZV ist nicht alleine
Neben der IZV bemühen sich zahlreiche Ballkomitees und viele gute Geister unermüdlich um das Wohl der Jungzünfter. Alle, die sich für die Integration von jungen Leuten ins Zunftleben einsetzen, investieren in die Zukunft des Sechseläutens und des Zunftwesens unserer schönen Stadt Zürich.
Dominik Hug (Zunft zu Oberstrass), IZV-Obmann 2002
Vorstand
Für das Jahr 2024 sind folgende Personen in die aufgeführten Ämter gewählt worden:
Säckelmeister
Philipp Niggli
(Zunft zum Weggen)
Zeitung
Leonie Huber
(Vereinigte Zünfte zur Gerwe und zur Schuhmachern)
Social Media
Michelle Steiner
(Zunft zum Weggen)